Lothar Poschmann: Unterschied zwischen den Versionen
Peter (Diskussion | Beiträge) |
Mignon (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 13: | Zeile 13: | ||
==Interview im Destroyer== | ==Interview im Destroyer== | ||
In einem Interview mit dem Magazin [[Destroyer]] plädiert Poschmann für eine Distanzierung der [[Boylover|Päderasten]] von der [[Schwuler|schwulen]] Mainstream-Kultur. Für Poschmann hat das männliche Geschlecht - im Unterschied zum weiblichen - drei phänomenale Stadien: [[Kindheit|Kind]], Junge, Mann. Das Problem der heutigen Jungenliebenden sei dem Umstand geschuldet, dass die Gesellschaft keinen [[Ethik|Verhaltens-Kodex]] im Umgang mit Jungen bereitstelle, so dass jeder Päderast bzw. Boylover dieses Vakuum individuell und spontan füllen müsse. Anders als heterosexuelle oder schwule Liebe, | In einem Interview mit dem Magazin [[Destroyer]] plädiert Poschmann für eine Distanzierung der [[Boylover|Päderasten]] von der [[Schwuler|schwulen]] Mainstream-Kultur. Für Poschmann hat das männliche Geschlecht - im Unterschied zum weiblichen - drei phänomenale Stadien: [[Kindheit|Kind]], Junge, Mann. Das Problem der heutigen Jungenliebenden sei dem Umstand geschuldet, dass die Gesellschaft keinen [[Ethik|Verhaltens-Kodex]] im Umgang mit Jungen bereitstelle, so dass jeder Päderast bzw. Boylover dieses Vakuum individuell und spontan füllen müsse. Anders als heterosexuelle oder schwule Liebe, müsse sich die [[Knabenliebe]] mit jeder Begegnung neu erfinden.<ref>»So every boylover is a beginner«. Vgl. Master of Boy Photography. Interview with Cosidetto. In: [http://blog.destroyerjournal.com/destroyer-02-preview-gallery/ Destroyer #02/ Oct. 2006], p.23-31.</ref> | ||
In jüngerer Zeit wurde Poschmann von missliebigen Zeitgenossen offenbar wiederholt der Herstellung von [[Kinderpornografie]] verdächtigt, so auf dem [[Kinder- und Jugendfestival]] 2004 im Sportforum Hohenschönhausen, wo die [[Polizei]] seine Kamera konfiszierte.<ref>ebd., p.28</ref> | In jüngerer Zeit wurde Poschmann von missliebigen Zeitgenossen offenbar wiederholt der Herstellung von [[Kinderpornografie]] verdächtigt, so auf dem [[Kinder- und Jugendfestival]] 2004 im Sportforum Hohenschönhausen, wo die [[Polizei]] seine Kamera konfiszierte.<ref>ebd., p.28</ref> | ||
Zeile 35: | Zeile 35: | ||
[[Kategorie:Enzyklopädie]] | [[Kategorie:Enzyklopädie]] | ||
[[Kategorie:Kunst]] | [[Kategorie:Kunst]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Autor]] |
Aktuelle Version vom 12. Oktober 2009, 10:14 Uhr
Lothar Poschmann alias Cosidetto (*1932) ist ein deutscher Fotograf und Schriftsteller.
Vita
Nach dem Abitur auf der neugegründeten Schulfarm Insel Scharfenberg studierte er an der FU Berlin Sport und Romanistik, war Leistungssportler im Mittelstreckenlauf und trainierte von 1961 bis 1963 die griechische Leichtathletik-Nationalmannschaft. Aus Athen wieder nach Berlin zurückgekehrt, war Lothar Poschmann zunächst in einem namhaften Fremdsprachen-Verlag und danach über 20 Jahre als Fachbereichsleiter für Fremdsprachen an einer Berliner Fachhochschule tätig. Poschmann hat einen festen Wohnsitz in Berlin.
Boy-Photograph und Lyriker
Nach dem Ende seiner Sportkarriere widmete sich Poschmann der Fotografie, die neben dem Reisen zu seiner zweiten Leidenschaft und zur Nebenerwerbsquelle wurde. Unter dem Pseudonym Cosidetto veröffentlichte er im Verlag Galerie Janssen mehrere Foto-Bildände mit Jungen im Teenager-Alter. Der Name geht auf den Ausspruch eines Freundes zurück, der ihn aufgrund seiner Passion und einer ähnlichen Motivwahl als den »so genannten (ital. cosi detto) Wilhelm von Gloeden von Berlin« bezeichnete. Dem arkadischen Ideal Poschmanns entspricht allerdings weniger der statuarische schöne Jüngling, als der aktive, lebensfrohe, seine Körperlichkeit stolz zur Geltung bringende Teenager. Zudem finden sich in Poschmanns Veröffentlichungen keine Aktbilder.
Daneben veröffentlichte Poschmann Gedichtbände und unterhält Kontakte zu befreundeten Künstlern, etwa zu Will McBride.[1]. In seiner Lyrik geht er einer »melancholischen Lust am Sinnlichen« nach, die er in knappe, gelegentlich stark metaphorisch aufgeladene Verse zu übersetzen versucht.
Interview im Destroyer
In einem Interview mit dem Magazin Destroyer plädiert Poschmann für eine Distanzierung der Päderasten von der schwulen Mainstream-Kultur. Für Poschmann hat das männliche Geschlecht - im Unterschied zum weiblichen - drei phänomenale Stadien: Kind, Junge, Mann. Das Problem der heutigen Jungenliebenden sei dem Umstand geschuldet, dass die Gesellschaft keinen Verhaltens-Kodex im Umgang mit Jungen bereitstelle, so dass jeder Päderast bzw. Boylover dieses Vakuum individuell und spontan füllen müsse. Anders als heterosexuelle oder schwule Liebe, müsse sich die Knabenliebe mit jeder Begegnung neu erfinden.[2]
In jüngerer Zeit wurde Poschmann von missliebigen Zeitgenossen offenbar wiederholt der Herstellung von Kinderpornografie verdächtigt, so auf dem Kinder- und Jugendfestival 2004 im Sportforum Hohenschönhausen, wo die Polizei seine Kamera konfiszierte.[3]
Veröffentlichungen
Fotobildbände
- (1990) Das Lachen der Jungen = Cheerful boys : boy photos / by Cosidetto. – Berlin: Galerie Janssen. – ISBN 978-3925443077
- (1993) Jungen und Sport = Boys and sports : boy photos / by Cosidetto. – Berlin: Galerie Janssen
- (1995) Jungen am Strand = Beachboys : boy photos / by Cosidetto. – Berlin: Galerie Janssen. – ISBN 978-3925443503
Gedichte
- (1995) ... denn Liebe ist Krieg! Päderastische Poeme. Berlin: Janssen. ISBN 978-3925443572
- (1998) Der Prinz von Ninive. Gedichte eines Lebens. Berlin: Frieling. ISBN 978-3828005495
Anmerkungen
- ↑ Dabei ist bezeichnend, wie scheu, unorganisiert und politikfern die Bl-Szene in Deutschland ist. Anläßlich einer Verkaufsausstellung im Atelier McBrides im Juni 2005 gab der befreundete Schriftsteller Thomas Böhme neue Lyrik zum Besten. Zwar kannten alle den renommierten Böhme, der McBride die Show stahl, aber Böhme kannte offenbar Cosidetto nicht, mit dem er schließlich Bücher tauschte. Schon die Rede von einer BL-Subkultur wird durch solche Szenen ad absurdum geführt.
- ↑ »So every boylover is a beginner«. Vgl. Master of Boy Photography. Interview with Cosidetto. In: Destroyer #02/ Oct. 2006, p.23-31.
- ↑ ebd., p.28