Boys Beware (1961): Unterschied zwischen den Versionen

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Aber diese Geschichte hat ein Happy End, denn Jimmy erzählt schließlich doch seinen Eltern von seiner Beziehung zu Ralph, die das Jugendamt einschalten. Ralph wird verhaftet und Jimmy ''auf Bewährung in die Obhut seiner Eltern freigelassen''. Letzteres ist auch wieder etwas heute Unglaubliches, aber völlig logisch in der damaligen Denkweise, weil Jimmy sich auf etwas Verbotenes eingelassen hat. Außerdem sollte wohl den Jugendlichen noch zusätzlich Angst eingejagt werden.
Aber diese Geschichte hat ein Happy End, denn Jimmy erzählt schließlich doch seinen Eltern von seiner Beziehung zu Ralph, die das Jugendamt einschalten. Ralph wird verhaftet und Jimmy ''auf Bewährung in die Obhut seiner Eltern freigelassen''. Letzteres ist auch wieder etwas heute Unglaubliches, aber völlig logisch in der damaligen Denkweise, weil Jimmy sich auf etwas Verbotenes eingelassen hat. Außerdem sollte wohl den Jugendlichen noch zusätzlich Angst eingejagt werden.


== Mike und eine unbekannter Fremder ==
== Mike und ein unbekannter Fremder ==
Nicht so glimpflich geht Mikes Geschichte aus. Auch hier wird der Junge nach dem Sport von einem Fremden im Auto mitgenommen. Diesmal jedoch muss er für  seine Leichtsinnigkeit mit dem Leben bezahlen.
Nicht so glimpflich geht Mikes Geschichte aus. Auch hier wird der Junge nach dem Sport von einem Fremden im Auto mitgenommen. Diesmal jedoch muss er für  seine Leichtsinnigkeit mit dem Leben bezahlen.



Version vom 26. Juni 2009, 21:29 Uhr

Boys Beware ist ein Kurzfilm des amerikanischen Produzenten Sid Davis von 1961, der Jungen zu Wachsamkeit gegenüber Homosexuellen animieren soll. In mehreren Fallbeispielen werden Situationen gezeigt, in denen Männer die Arglosigkeit von Jungen ausnutzen, um sie zum Sex zu nötigen.

Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem Inglewood Police Department und dem Inglewood Unified School District. (Inglewood ist eine Stadt in Kalifornien.) Er steht in einer Reihe mit weiteren Kurzfilmen von Sid Davis in gleicher Machart, die Jugendliche vor anderen Gefahren wie Drogen, Gangs und gefährliches Autofahren warnen sollen. Diese Filme wurden in den 50er bis 70er Jahren des 20. Jahrhunderts häufig in Schulen in den USA vorgeführt.

Auffällig ist, dass in dem Film die Täter nie wie heute üblich als Pädophile, Päderasten oder Kinderschänder bezeichnet werden, sondern immer als Homosexuelle, obwohl ihre "Opfer" hauptsächlich junge Jugendliche sind. Aber verwunderlich ist das nicht, denn der Film ist vor der homosexuellen Emanzipation entstanden, während derer sich die Bedeutung von "homosexuell" auf eine Ausrichtung auf erwachsene Männer oder zumindest Gleichaltrige einengte, wohingegen zuvor in der allgemeinen Wahrnehmung noch Päderasten zu den Homosexuellen zählten.

Heute wirkt dieser Film deshalb auch auf viele Nicht-Pädos eher befremdlich. Dazu trägt sicherlich auch die ruhige, fast teilnahmslos wirkende, jedenfalls dem Thema nicht angemessene Stimme des Kommentators ("Lieutenant Williams") bei. Zudem sind die Homosexuellen allzu stereotyp dargestellt.

Jimmy und Ralph

Ralph, ein Mann mittleren Alters mit Halbglatze, Sonnenbrille und Schnäuzer sieht den jungen Jimmy Barnes, der nach einem Baseball-Training per Anhalter nach Hause fahren möchte. Er nimmt ihn mit und unterwegs unterhalten sich die beiden und verstehen sich gut. Ralph fragt Jimmy aus, ob er dort öfters Baseball spiele und ist deshalb das nächste Mal gleich wieder zur Stelle, um ihn abzuholen.

Er spendiert Jimmy eine Cola und nimmt ihn zum Angeln und Minigolfspielen mit. Dabei erzählt er auch anzügliche Witze und zeigt ihm pornographische Bilder. Jimmy fühlt sich sichtlich wohl und gerade an dieser Stelle gibt der Kommentator den haarsträubenden Unsinn ab, für den der Film wohl so bekannt ist:

What Jimmy didn't know was that Ralph was sick. A sickness that was not visible like smallpox but no less dangerous and contagious. A sickness of the mind. You see, Ralph was a homosexual - a person who demands an intimate relationship with members of their own sex. (Was Jimmy nicht wusste ist dass Ralph krank war. Eine Krankheit die nicht sichtbar ist wie die Pocken aber doch nicht weniger gefährlich und ansteckend: Eine Geisteskrankheit. Ralph war ein Homosexueller - jemand der eine intime Beziehung zu Angehörigen des gleichen Geschlechts verlangt.)

Homosexualität ist also nicht nur krank, sondern auch ansteckend. Und ein Homosexueller verlangt Sex mit Personen des gleichen Geschlechts. Und dabei handelt es sich nicht um ein allgemeines Verlangen. Man könnte "demand" auch mit "einfordern" übersetzen.

Auch Geschenke und Geld hat Jimmy von Ralph bekommen. But payments were expected in return. (Aber Gegenleistungen wurden erwartet.) Während der Kommentator diesen Satz ausspricht, werden Jimmy und Ralph gezeigt, wie sie zusammen eine Treppe hochgehen, offenbar zu einem Hotelzimmer oder Ralphs Wohnung, wo sie dann wohl Sex haben werden.

Aber diese Geschichte hat ein Happy End, denn Jimmy erzählt schließlich doch seinen Eltern von seiner Beziehung zu Ralph, die das Jugendamt einschalten. Ralph wird verhaftet und Jimmy auf Bewährung in die Obhut seiner Eltern freigelassen. Letzteres ist auch wieder etwas heute Unglaubliches, aber völlig logisch in der damaligen Denkweise, weil Jimmy sich auf etwas Verbotenes eingelassen hat. Außerdem sollte wohl den Jugendlichen noch zusätzlich Angst eingejagt werden.

Mike und ein unbekannter Fremder

Nicht so glimpflich geht Mikes Geschichte aus. Auch hier wird der Junge nach dem Sport von einem Fremden im Auto mitgenommen. Diesmal jedoch muss er für seine Leichtsinnigkeit mit dem Leben bezahlen.

Danny, Jerry und ein Fremder

Danny und Jerry sind Zeitungsausträger. Sie sitzen auf dem Bürgersteig und falten die Zeitungen zusammen, als zwei andere Jungen auf ihren Fahrrädern vorbeifahren. Hinter ihnen fährt ein Auto, dessen Fahrer anhält und Danny und Jerry fragt, ob sie die Jungen gesehen hätten und wiedererkennen könnten, weil ihre Fahrräder gestohlen seien. Danny steigt nichtsahnend ein und das Auto fährt davon. Jerry aber erinnert sich daran, dass man ihm eingebleut hat, er solle sich immer das Kennzeichen notieren, wenn ein Freund zu einem Fremden ins Auto steigt. So tut er es und gibt später dann das Kennzeichen Dannys Mutter, nachdem klar wird, dass Danny noch nicht nach Hause gekommen ist. Die Polizei findet das Auto und verhaftet den Fahrer.

Bobby und der Fremde aus der Strand-Toilette

Bobby verabschiedet sich vor einer Toilette von seinen Freunden und will auf dem Weg nach Hause eine Abkürzung unter einer Landungsbrücke nehmen, wo es dunkel ist und sich sonst niemand aufhält. Gerade noch rechtzeitig bemerkt er einen Fremden, der vorher ebenfalls in der Toilette war und ihn offenbar verfolgt hat. (Der Fremde wird übrigens von Sid Davis höchstpersönlich gespielt.) Bobby läuft zu seinen Freunden zurück und hat durch diese Entscheidung wahrscheinlich sein Leben gerettet.

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